VOY: Die Top-15 unter 172 Episoden

 

 

15 Abstammung, Voyager 7x12

Prägende Erinnerungen:

Um ihrer ungeborenen Tochter eine Kindheit zu ersparen, wie sie sie erlebte, ist B’Elanna Torres bereit, bis zum Äußersten zu gehen. Doch Liebe stimmt sie letztlich um. Die Episode behandelt die Frage, ob es überhaupt ethisch vertretbar ist, Aussehen und Charakter seines Kindes vorprogrammieren zu lassen. Das hiesige Zusammenspiel von B’Elanna und Tom gehört zum Besten, was das Paar zu bieten hat. Bewegend, wirklichkeitsbezogen und hoch brisant.

 

14 Der schwarze Vogel, Voyager 4x06

Verarbeitung eines Traumas:

Als ihre Menschlichkeit sich immer weiter entwickelt, muss Seven sich der Frage stellen, wer das Mädchen war, das einst von den Borg entführt wurde. Um die Antwort zu erhalten, muss sie durch Leid und Dunkelheit gehen. Die gesamte Folge ist hoch spannend und gruselig, weil sich das Puzzle erst langsam zusammensetzt. Sevens Vergangenheit kommt immer mehr ans Tageslicht, und es stand auch nicht von vorneherein zu vermuten, dass das fremde Signal von einem Borg-Schiff ausgesendet wird.

 

13 Dame, Doktor, As, Spion, Voyager 6x04

Ach, Du schöne Scheinwirklichkeit:

Eine Gruppe von Aliens beobachtet die Tagträume, mit denen der Doktor experimentiert – und halten sie für die Realität. Urkomisch und intelligent, gerade in der Ära der Social-Media-Bubbles, wo Fake-Wirklichkeit Macht bedeuten kann. Die bizarren Tagträume des Doktors sind eine großartige Ergänzung seiner gewachsenen Persönlichkeit. Dass daneben noch die Möglichkeit erörtert wird, ein Computerprogramm ein Schiff führen zu lassen, ergänzt diese gelungene Folge. Ebenfalls wird gegen Ende dieser Episode erneut die langsam aufkeimende, jedoch letztlich einseitige Romanze zwischen dem Doktor und Seven angedeutet. Durch und durch gelungen.

 

12 Kontrapunkt, Voyager 5x10

Die Wahrheit liegt dazwischen:

Janeway spielt ein gefährliches (Verwirr-)Spiel mit einem Mann, der zugleich Feind und Geliebter ist. Wir haben es daher mit nicht mehr und nicht weniger als einem hoch emotionalen Poker um den Einsatz von Leben zu tun, bei dem bis zum Schluss verschiedene Lösungen möglich erscheinen. Ein seltener Blick hinter die Fassade des Captains und ein durchweg überzeugendes Charakterportrait ihrer Persönlichkeit. Hier zeigt sich eine Janeway, die prinzipientreu und hoch intelligent ist, aber auch verschlagen und situativ anpassungsfähig. Sie spielt gleichermaßen ihre Cleverness wie auch ihren Charme aus. So hätte man sich diesen Captain bei vielen Gelegenheiten gewünscht. Devore-Inspektor Kashyk hätte das Zeug zu einer wiederkehrenden Gastfigur gehabt.

 

11 Der Verrat, Voyager 1x11

Der erste Verrat aus den eigenen Reihen:

Um der Voyager taktische Vorteile zu sichern, übergibt Crewman Seska den Kazon-Nistrim eigenmächtig Sternenflotten-Technologie – mit verheerenden Folgen. Die Episode begeistert nicht unbedingt durch eine tolle Auflösung, sondern weil sie Stoff für mehr bietet. Vor allem ist es ein schönes Beispiel für eine Story, wie sie der Situation des versprengten Sternenflotten-Schiffes in einer vollkommen fremden Raumregion angemessen ist. Die Enttarnung von Seska ist clever angelegt. Chakotay wiederum muss sich mit einigen harten Fragen über seine Vergangenheit konfrontieren.

 

10 Zersplittert, Voyager 7x11

Bestechender Blick zurück:

Als die Voyager einem temporalen Phänomen begegnet, gibt es an Bord unterschiedliche Zeitzonen. Eine tolle, selbstreferenzielle Episode mit einem Hauch Romantik zwischen Janeway und Chakotay. Zersplittert ist daher sowohl ein Rückspiegel für die Produktion der Serie als auch ein Was-wäre-wenn-Szenario in Bezug auf die damalige und jetzige Entwicklung in die Zukunft. Nicht zuletzt belegt die Episode, dass Chakotay durchaus in der Lage ist, eine Handlung (fast) allein zu tragen.

 

9 Der Kampf ums Dasein (1), Voyager 2x26

Größtmögliche Katastrophe:

Seskas letzter Schachzug lockt die Voyager in eine Falle, aus der es kein Entkommen gibt. Das Schiff fällt in die Hände der Kazon, die Crew wird auf einem fremden, urzeitlichen Planeten ausgesetzt. Ein äußerst gelungener Cliffhanger, bei dem Spannung, Special Effects und Handlung sich wunderbar verdichten. Leider gilt dieses positive Fazit nicht mehr für den zweiten Teil, der deutlich absackt.

 

8 Liebe inmitten der Sterne, Voyager 5x22

Ein Lehrer für die Liebe:

Der Doktor nimmt sich Seven als Mentor für romantische Verstrickungen an – und lernt dabei etwas Wichtiges über sich selbst. Ganz auf zwei zentrale Figuren außerhalb der menschlichen Gemeinschaft konzentriert, ist die Episode unterhaltsam, zutiefst liebenswert und am Ende sogar ein wenig tragisch. Mit einer Menge Selbstbewusstsein ausgestattet, betrachtet sich der Doktor aufgrund seiner bisherigen Entwicklung zunächst als Experte in punkto Menschlichkeit, doch im Laufe seines Engagements für Seven muss er feststellen, dass er selber noch eine Menge Lektionen zu beherzigen hat.   

 

7 Die Verdoppelung, Voyager 2x21

Die doppelte Janeway:

Der Kontakt mit einer Raumanomalie führt zu einer Duplikation des Schiffes. Man ahnt schon, dass am Ende nur eine Voyager überleben wird. Weit später werden wir es wieder mit zwei Janeways zu tun haben. Lieferte diese durchweg gelungene und dramatisch inszenierte Folge Inspiration für das Finale?

 

6 Ein Jahr Hölle, Voyager 4x08/09

Voyager goes Battlestar Galactica:

In einem alternativen Szenario gehen Janeway und Co. im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle. In finsteren Bildern vollzieht das Serienspecial die stückweise Ruinierung der Voyager, die dem skrupellosen Annorax – Gebieter über Raum und Zeit – hilflos ausgeliefert zu sein scheint. Angesichts der zahllosen Verluste und Probleme rückt ein Leben nach dem Kampf und die Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat in weite Ferne. Hart und schonungslos, wenn auch letztlich wieder eine temporale Alternativrealität mit Reset-Knopf. Man bekommt eine Vorstellung, wie die Serie hätte werden können, wenn es nach Ronald D. Moore gegangen wäre. Aber womöglich wäre das für ST-Verhältnisse am Ende einfach zu viel gewesen.

 

5 Das ungewisse Dunkel, Voyager 5x15/16

Das gefährliche Spiel der Borg-Königin:

Mit einem Coup holt die mysteriöse und mächtige Vorsteherin der kybernetischen Bösewichter Seven of Nine ins Kollektiv zurück. Dabei stellt sich heraus, dass ihre Rückverwandlung kein Zufall war. Aufgrund ihrer Komplexität, die Borg-Handlung mit Sevens persönlicher Geschichte verzahnt, handelt es sich um eine sehr anspruchsvolle Episode, welche weniger Antworten liefert als vielmehr neue Fragen aufwirft. Dies gilt gerade mit Blick auf die Borg-Königin. Ist sie – angesichts ihrer Charakterzeichnung – tatsächlich nur der personifizierte, kollektive Geist („die Eine, die viele ist“) oder nicht vielmehr ein (teil-)eigenständiges Individuum? Was bezweckt sie mit Seven? Das Einzige, was weniger geglückt ist, ist die Geschichte der Hansens, Sevens Eltern – ihre Suche nach den Borg beißt sich eindeutig mit dem, was wir in The Next Generation zu sehen und hören bekamen.

 

4 Es geschah in einem Augenblick, Voyager 6x12

Zeit ist relativ:

Die Voyager wird im Orbit eines Planeten gefangen, auf dem die Zeit um ein Vielfaches schneller vergeht. Ohne zu wollen, hat sie großen Einfluss auf die dortige Kultur. Eine Folge, die in sehr schöner Tradition zu TNG steht (z.B. Der Gott der Mintakaner) und es doch versteht, eigene Akzente rund um das Thema ‚Kontaminierung anderer Kulturen‘ zu setzen. Manchmal mischt man sich ein, ohne es zu wollen (das lässt mich an Janeways Worte im Piloten zurückdenken).

 

3 Endstation - Vergessenheit, Voyager 5x18

Das große Vergessen:

Dank eines neuen Antriebs steht die Voyager kurz vor der Heimkehr. Dann stellt sich heraus, dass die Crew gar nicht die ist, für die sie sich hält. Anknüpfend an die Ereignisse aus Dämon (eine Episode, von der man nicht glaubte, dass sie irgendwann noch einmal eine Rolle spielen würde), handelt es sich um eine besonders emotionale Folge, die durch den schockierenden Tod der vielen Besatzungsmitglieder, das Ende großer Hoffnungen und Erwartungen für die Zukunft sowie das tragische Ende des Schiffes einen bleibenden Eindruck bei den meisten Zuschauern hinterlassen dürfte. Bittersüß und dicht entlang der Figuren erzählt. 

 

2 Der Fürsorger, Voyager 1x01/02

Die lange Odyssee beginnt:

Auf der Suche nach einem verschwundenen Maquis-Schiff verschlägt es die U.S.S. Voyager unter Captain Kathryn Janeway in den fernen Delta-Quadranten. Schon bald dämmert Janeway und ihren Mitgestrandeten, dass ein grundlegend neuer Abschnitt ihres Lebens begonnen hat. Der Fürsorger ist für mich so positiv zu bewerten, weil er es vollbrachte, ein konturiertes Setting, ein Sense-of-wonder-Gefühl und viele scharf gezeichnete Charaktere zusammenzubringen. Janeways große Entscheidung war schwer, aber sie war verantwortungsvoll. Man hätte ihre Gedanken und ihren inneren Konflikte indes besser schildern können. Die Erwartungslatte für die weitere Serie wurde hoch gelegt. Das hat gewürdigt zu werden.

 

1 Skorpion, Voyager 3x26/4x01

Pakt mit dem Teufel:

Die Borg bekommen die geballte Rache von Spezies 8472 zu spüren. Janeway wittert ihre Gelegenheit – und bietet dem Kollektiv einen heiklen Deal an. Die Voyager gerät infolgedessen nicht nur zwischen die Fronten eines apokalyptischen Kriegs zwischen zwei Giganten, sondern wird auch im Innern erschüttert, als Janeway und Chakotay ob der waghalsigen Entscheidungen des Captains schwerwiegend aneinandergeraten.

 

Hinweis: Sämtliches in diesem Artikel verwendetes Bildmaterial entstammt www.trekcore.com (öffentlich verfügbare Screencaps)

 

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