Benjamin Sisko

 

 

Die Wege des Abgesandten

 

Benjamin Siskos Schicksal hat sich auf Deep Space Nine in umfassender Weise erfüllt, auch wenn er dies erst im Rückblick so richtig erkennt. Kam er ursprünglich eher widerwillig ins bajoranische System, um einen wenig geliebten Auftrag der Sternenflotte zu erfüllen, nahm er diese Aufgabe nach kurzer Zeit vollumfänglich an. Auch akzeptierte er, dass die Bajoraner ihn zu ihrem Abgesandten erkoren hatten, mochte er diese Erhebung zu einer religiösen Gestalt auch lange nicht verstanden haben. Dann stellte sich schließlich heraus, dass selbst seine Geburt von einer Prophetin arrangiert worden war - sein Pfad war damit von vorneherein vorgezeichnet worden. Im Finale der Serie fand Sisko in der letzten Konfrontation mit Dukat/Kosst Amojan den physischen Tod, wurde jedoch von den Propheten in ihr metaphysisches Reich geholt.

 

Wer glaubte, dies würde das Ende der Geschichte von Benjamin Sisko sein, der hat sich geirrt. Mag er im DS9-Relaunch erst spät zu den übrigen Figuren zurückkehren, so wird Sisko weiterhin mit dem Spannungsverhältnis, in dem er existiert, hadern. Zum einen ist er das Kind der Propheten und hat damit höheren Entwicklungen Rechnung zu tragen, zum anderen ist er ein Mensch und Sternenflotten-Offizier mit eigenen Bedürfnissen, Aufgaben und Pflichten. In der Romanfortsetzung begegnet uns so ein Benjamin Sisko, der gereift und weiser geworden ist, allerdings immer wieder auf der Suche nach seinem eigenen Platz in einem Universum, das zusehends der Düsternis verfällt. Er bleibt damit ein Wanderer zwischen den Welten, stets verbunden mit den Propheten sowie den Frauen und Männern, die ihm am Herzen liegen.