Kobayashi Maru

Autoren: Michael A. Martin & Andy Mangels
Erscheinungsjahr: 2008
Seitenzahl: 470
Band: 5.2

Zeitraum: 5/-7/2155

 

Inhalt

 

Keine Zeit zum Verschnaufen. Das verheerende Coridan-Massaker, das die Romulaner unter dem Tarnmantel angerichtet haben, um die Koalition der Planeten der Aussicht auf ausreichend Dilithium und einen Warp-sieben-Antrieb zu berauben, liegt erst wenige Monate zurück. Jetzt gibt es eine neue Bedrohung: Seit geraumer Zeit werden rätselhafte Angriffe auf Dilithiumfrachter der Erde und ihrer Verbündeten verübt.

 

Umso mehr ist das Klima innerhalb der eben erst gegründeten Planetenallianz gereizt. Hitzige Diskussionen führen nicht nur in internen Kooperationsfragen zu handfesten Konflikten – insbesondere, was einen möglichen, von der Erdregierung befürworteten Eintritt Alpha Centauris in die Koalition angeht –, schnell liegen auch die Positionen in Bezug auf den unbekannten Aggressor überkreuz. Während insbesondere tellarite und andorianische Meinungsführer die Klingonen hinter den feigen Übergriffen auf die Transportrouten der Koalition vermuten, ist Jonathan Archer fest davon überzeugt, dass die Romulaner dahinter stecken.

 

Trip Tucker hat sich währenddessen auf ein Leben als Undercoveragent auf Romulus eingeschworen. Als rechte Hand des Warpfeldwissenschaftlers Ehrehin (der sogar von seiner falschen Identität weiß und ihn protegiert) versucht er, nach seiner ersten haarsträubenden Mission als Geheimagent (wir erinnern uns: es ging darum, die Entwicklung eines romulanischen Warp-sieben-Antriebs zu vereiteln) ruhigeres Fahrwasser einkehren zu lassen. Doch das ist ihm nur kurz vergönnt: Eine Gruppe romulanischer Dissidenten, die offensichtlich den Ejhoi Ormiin angehören, tötet den hochrangigen Forscher und stiehlt weitere Entwicklungsdaten.

 

Als der Sicherheitsdienst eintrifft, gerät Trip Hals über Kopf in den Fokus von Admiral Valdore. Tatsächlich dauert es nicht lange, bis der romulanische Militärbefehlshaber herausfindet, dass er ein Spitzel aus dem Feindesland sein muss. Doch Valdore behält dies vorerst für sich und entschließt sich, Trip für seine eigenen Ziele einzuspannen: Der aufgeflogene Spion soll ihm helfen, die Ejhoi Ormiin zu eliminieren und die von ihnen gestohlenen Entwicklungsunterlagen zurückzuholen.

 

Auf der Enterprise spürt T'Pol über ihre besondere mentale Verbindung zu Trip, dass sich der ehemalige Chefingenieur in äußerster Gefahr befindet. Sie wird sich zur Entscheidung durchringen, mithilfe vulkanischer Geheimdienstinformationen in romulanischem Raum auf eigene Faust nach ihm zu suchen. Völlig überraschend kriegt Malcolm Reed Wind davon und schließt sich ihr (aufgrund seiner jahrelangen freundschaftlichen Verbundenheit zu Trip) an, sehr zum Missfallen Archers, als dieser herausfindet, dass sich seine Führungsoffiziere ungefragt vom Acker gemacht haben.

 

Parallel zu diesen aufrüttelnden Ereignissen greifen drei klingonische Schlachtkreuzer aus heiterem Himmel den mit der Erde alliierten Handelsplaneten Draylax an. Die Enterprise und die Columbia werden zur Verteidigung ins entsprechende System geschickt, wo sie sich einen harten Kampf mit den Klingonen liefern, den Angriff aber letztlich zurückschlagen können (unterstützt durch eine merkwürdige Begebenheit, als weitere Klingonenschiffe eintreffen und die Draylax-Angreifer unter Beschuss nehmen). Jetzt kochen die Gemüter in Koalitionsrat und Sternenflotte endgültig über, denn der klingonische Überfall scheint eine weitere Bestätigung des allgemeinen Verdachts zu sein, das Reich plane einen Krieg. Massives Säbelrasseln setzt ein, und Andorianer und Tellariten drängen auf einen militärischen Konflikt mit dem Reich hin.

 

Nur Archer verbleibt skeptisch – und kann im weiteren Verlauf der Geschichte tatsächlich belegen, dass die klingonischen Kreuzer von einem Computerhack der Romulaner fremdgesteuert worden waren (eine neue perfide Waffe, wie es scheint!). Das wiederum passt ins Schema, denn schon einmal versuchte das Sternenimperium aus dem Hinterhalt, verschiedene Mächte mit der Erde in Konflikt zu bringen. Nun gilt es, die Wogen mit Qo'noS zu glätten – Archer kommt nicht um einen Besuch auf der klingonischen Heimatwelt herum. Und wie sich bald herausstellt: Ebenso wenig um einen handfesten Bat'leth-Kampf.

 

Ganz obendrein treibt sich entlang der klingonisch-romulanischen Grenze ein Frachtschiff herum, das ausgerechnet eine entscheidende Rolle im kommenden Kriegsausbruch gegen das Sternenimperium spielen wird. Der Name: Kobayashi Maru

 

 

Kritik

 

Eine ganze Weile verstrich, bis die Autoren des Enterprise-Relaunch, Michael A. Martin und Andy Mangels, für Nachschub sorgten. Jetzt ist Kobayashi Maru endlich da – und verspricht bereits durch seinen Titel Fulminantes. Denn nun, so scheint es, wird das legendäre No-win-Szenario, dem Kadetten an der Sternenflotten-Akademie sich in späteren Jahrhunderten stellen müssen, nicht bloß historisch geerdet, sondern findet auch eine hoch interessante Einbettung in eine geschichtliche Phase, so kurz vor dem sicheren Krieg gegen die Romulaner.

 

Bedauerlicherweise verfliegt dieses vorfreudige Gefühl schnell. Schon als die Kobayashi Maru zum ersten Mal auftaucht, ist es irgendwie nicht das, was man erwartet hat. Natürlich hat sich das Autorentandem überlegt, den alten Frachter zum Joker der Story zu machen. Demnach mussten M&M ihm einen geheimniskrämerischen Hintergrund geben; etwas, das man noch nicht gehört hat. Allerdings kann man sich zu keiner Zeit daran berauschen, wenn die Maru auf ihren allbekannten Untergang zufliegt bzw. Archer sie - wie erwartet - nicht retten kann.

 

Ob sie dabei irgendwelche Vulkanier transportiert, die im klingonisch-romulanischen Grenzgebiet unter der Hand einen Horchposten errichten sollen, entlockt dem Leser keine absonderliche Begeisterung. Mehr bekommt er das Gefühl, hier wird ein Canon-Element auf Biegen und Brechen in den Enterprise-Relaunch eingefügt, ohne dass es wirklich einen Mehrwert bringt. Der Titel des Buchs wirkt angesichts der wenigen Szenen, wo der Frachter überhaupt eine Rolle spielt, hoffnungslos überkandidelt, sodass man die Frage wird aufwerfen müssen, ob das Ganze in erster Linie dem Leserfang dient. Zumal die Maru in den nachfolgenden Büchern keinen nennenswerten Nachhall mehr finden wird.

 

Werfen wir einen Blick auf den ganzen Rest der Handlung. Manch einen mag es verwundern, dass die Klingonen zeitweilig im Vordergrund stehen und gar nicht einmal so sehr die Romulaner. Dahinter steckt durchaus ein kluger Gedanke: Wenn der Krieg zwischen Koalition und Sternenimperium ausbricht, muss schließlich geklärt sein, warum die Klingonen sich aus dem langjährigen bewaffneten Konflikt heraushalten werden. Allerdings ergießt sich Kobayashi Maru gerade in seinem Mittelteil in einem ebenso langwierigen wie langweiligen Besuch auf Qo'noS, wo Archer letztlich nichts anderes tut als sich mit den Kriegern wieder zu versöhnen (wenn auch auf ziemlich lebensgefährliche Art und Weise) und Informationen zu sammeln. Wenn man bedenkt, dass am Ende des Romans die Koalition den Romulanern bereits den Krieg erklärt (auch ein interessantes Faktum), kommen die Auftritte von Valdore und Co. dagegen defintiv zu kurz. Vor allem hätte man sich gewünscht, mehr in die Denkweise und die Motive der romulanischen Aggressoren einfühlen zu können und warum sie gerade die Koalition zum Zielobjekt auserkoren haben, wo doch der Raum bekanntlich drei ziemlich tiefe Dimensionen besitzt.

 

Leider ist die ganze Handlung rund um die romulanische Intrige extrem vorhersehbar. Schon von Anfang an weiß man als Leser, dass die Romulaner fremde Schiffe per Computerhack kapern. Das wird nun im Laufe des Romans mühsam aufgearbeitet, teilweise im Schneckentempo. Umso ärgerlicher ist, dass trotz der Offensichtlichkeit, dass etwas an dem vermeintlich klingonischen Angriff auf Draylax faul zu sein scheint, der Koalitionsrat nicht einmal eins und eins zusammenzählen kann, sondern drauf und dran ist, gegen Qo'noS in den Krieg zu ziehen. Selbst später, als Beweise vorliegen, dass die Klingonen nicht die Übeltäter sind und es zu einem Angriff zweier gekaperter vulkanischer Schiffe auf Alpha Centauri kommt, hegen die Delegierten der anderen Koalitionswelten einen Verdacht gegen die Vulkanier anstatt endlich mal die Romulaner ins Kalkül zu ziehen. Wie blauäugig und doof muss man eigentlich sein? Wie oft muss man mit dem Kopf gegen die selbe Wand laufen? Die bornierte und oberflächliche Zeichnung der Koalitionspolitik nimmt, zusätzlich zur Vorhersehbarkeit des Plots, sehr viel Luft aus dem Ganzen raus.

 

Auch der Trip-Handlungsbogen ist keine Glanzleistung, sondern wirkt diesmal in weiten Teilen recht blutleer. Er dümpelt lange Zeit auf dem Stand von The Good That Men Do herum und wartet kaum mit neuen Storyelementen und damit auch nicht mit größeren Überraschungen auf. Oft genug kann man sich fragen, warum gerade er, der einstige Chefingenieur, als Agent ausgewählt wurde. Seine besonderen Spionagefähigkeiten können es ja nicht gewesen sein, immerhin flog er schnell auf. Nur durch unzählige absurde Zufälle kann er sich dennoch immer wieder im Spiel halten. Völlig unverständlich ist daher, dass Trip sich nach seiner Enttarnung trotzdem entscheidet, nach Romulus zurückzukehren. Das ist glatter Selbstmord und – obwohl Trip der Enterprise später noch einen wertvollen Dienst leisten kann – schlecht begründet. Die Erkenntnis, dass der Spionage-Plot nicht zündet, ist umso bitterer, wenn man bedenkt, dass Trips Verwandlung zum Agenten ein maßgeblicher Anlass war, diesen Relaunch ins Leben zu rufen. Es hat den Anschein, als haben sich die zwei Verfasser des Buches nicht genügend Gedanken über die Weiterführung dieses Plots gemacht.

 

Ein paar Lichtblicke gibt es dennoch: Immerhin kommt ein wenig Bewegung in Trips Situation hinein, weil er vor Valdore seine Maskerade verliert, dieser aber gewieft versucht, ihn für seine Ziele einzuspannen. Auch finde ich gut geschildert, wie der einstige Chefingenieur allmählich einen Sinneswandel durchmacht: Er beginnt eine rätselhafte Loyalität für manche seiner Feinde zu entwickeln. Es war so bei Doktor Ehrehin, und selbst den von den Dissidenten entführten Terix will ich er nicht einfach so seinem Schicksal überlassen. Damit zeigt sich hier schön das zweischneidige Schwert der Spionage: Selbst in einem feindlichen Umfeld beginnt es zu menscheln, ob man will oder nicht. Zudem wird der vulkanische Spion Sopek genauer unter die Lupe genommen und erweist sich für Trips Lage als bedeutsam. Es bleibt interessant, diese Figur weiterzuverfolgen, weil man immer noch rätselt, wem nun eigentlich die Loyalität des Doppelagenten gehört (vielleicht treibt er sogar sein ganz eigenes Spiel?).

 

Ausgesprochen problematisch finde ich, dass T'Pol und Reed zeitweilig die Enterprise verlassen, um Trip in romulanischem Gebiet zur Hilfe zu eilen. Das erzeugt beim Leser den absurden Eindruck, romulanisches Territorium liege mal eben um die Ecke und sei leichthin zu durchfliegen. Wenn es so einfach ist, mal eben in den romulanischen Raum zu gelangen, sollte es dann nicht einen regeren Austausch zwischen dem Imperium und anderen raumfahrenden Nationen geben? Und warum hat dann noch nie ein Mensch einen Romulaner zu Gesicht bekommen? Hier verfehlt die ganze Darstellung die Prämisse, die eine Erzählung aus dieser Star Trek-Zeitperiode mit sich bringen müsste. T'Pol bedient sich in jedem Fall über Connections beim vulkanischen Geheimdienst eines speziellen Schiffes - obwohl sie schon so lange nichts mehr mit dem Sicherheitsdirektorat zu tun hat, scheint ihr gerade immer jemand einen Gefallen schuldig zu sein. Auch das wirkt konstruiert.

 

Da haben wir prompt einen weiteren Punkt, der dazu führen mag, dass sich der Leser verwundert die Augen reibt: Überhaupt scheint der vulkanische Geheimdienst viel zu viel über die Romulaner zu wissen. Und das, ohne dass es der Geschichte erwähnenswert zugute käme. Ich frage mich: Wäre es nicht spannender gewesen, die Romulaner als weithin abstrakte Bedrohung zu führen und nie genau zu wissen, was sie als nächstes vorhaben? In diesem Punkt stellen sich A&A ohnehin nicht immer geschickt an, leuchten sie den romulanischen Antagonisten doch allzu direkt in den Kopf.

 

Auch möchte ich ein Wort über die romulanische Technologie verlieren, die am Anfang des Romans erstmals getestet und später perfektioniert wird. Es erscheint mir ziemlich übertrieben, dass das Sternenimperium im 22. Jahrhundert eine Waffe besitzt, die imstande ist, ganze Schiffe zu übernehmen und fremdzusteuern. So etwas haben wir doch nicht einmal in ferner Zukunft irgendwann gesehen. Wer schon die camouflagefähigen Drohnenschiffe im Romulaner-Dreiteiler der vierten Enterprise-Staffel etwas gewöhnungsbedürftig fand, wird diesen Gang der Dinge als völlig überzogen (und außerhalb des Canons) empfinden. Nicht zuletzt das ist ein wesentlicher Grund, warum der Versuch der Romulaner, den Klingonen verschiedene Angriffe auf Koalitionsschiffe in die Schuhe zu schieben, nicht recht überzeugend wirkt.

 

Ebenfalls seltsam finde ich, dass Kobayashi Maru - das sich ja gerade in der zweiten Hälfte stark mit den Klingonen beschäftigt - ein Szenario zeichnet, in dem es bereits erste nennenswerte Grenzkonflikte mit dem Klingonischen Reich gibt und die Koalition darum bemüht ist, die Einrichtung einer Neutralen Zone zu erwirken. Das aber erscheint mir zu dieser Zeit noch viel zu früh - die Grenzen können noch gar nicht aneinander stoßen. Es ist doch noch nicht einmal zur Gründung der Föderation gekommen, und auch das Klingonische Reich hat noch längst nicht die Ausdehnung wie im mittleren 23. Jahrhundert, wo es massiv zu expandieren beginnt. Wie auch die romulanische 'Fremdsteuerungstechnologie' hake ich diesen Aspekt unter die Kategorie 'unauthentisch und tendenziell Canon-verletzend' ab.

 

Überhaupt hat man bei Kobayashi Maru das Gefühl, dass das Buch zwischen zwei Extremen hin und her gerissen ist. Einerseits wird, wie in Teilen von The Good That Men Do, häufig nicht gerade sorgsam mit Canon-Informationen umgegangen. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Handlungselemente, bei denen man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass vieles davon schon mal haargenauso oder in leichter Abwandlung in Enterprise-Episoden vorgekommen ist. In The Good That Men Do waren das vor allem die Entführung von Aenar-Telepathen zwecks Telepräsenz-Versklavung und die Darstellung der Orioner. In Kobayashi Maru gibt es wieder solche szenerischen Dubletten, wenn etwa die Enterprise und die Columbia Seite an Seite kämpfen, eine klingonische Kriegerin auf der Krankenstation liegt oder sich Archer mit Admiral Krell duelliert (hatte er nicht eine messerschafte Begegnung mit Shran in der vierten Staffel?). Insgesamt kommt ein halbgares Potpourri heraus, das weder im Hinblick auf eine umfassende Informationsrecherche der Autoren noch wirklich kreative Ideen überzeugt.

 

Kommen wir nun zu den Charakteren. Hier pflanzt sich insbesondere die Hypothek fort, dass Trip als Scharnier in der Enterprise-Crew nicht mehr zur Verfügung steht. Darunter leidet zuallererst die Lockerheit an Bord – alles wirkt nun sehr viel verkrampfter und ernster –, aber in einem zweiten Schritt überhaupt auch das Interesse der Autoren, sich mit der persönlichen Verfassung der Protagonisten noch großartig zu beschäftigen. Eine Ausnahme bildet da lediglich die Schilderung von T'Pols Gefühlswelt. Es kündigte sich schon in The Good That Men Do an, doch jetzt bekommt man es unheilvoll bestätigt: Trips Weggang von Bord braucht seine interessanten storytechnischen Energien auf und verkommt zum großen Manko, fällt es doch jetzt sehr viel schwerer, sich mit Archer und der Mannschaft zu identifizieren.

 

Dass hin und wieder auf einige Gastcharaktere Rücksicht genommen wird, ist keineswegs eine Entschädigung für den beinahe vollständigen Verlust des Gemeinschaftsgeistes, von dem Enterprise vorher immer gezehrt hatte. Im vorliegenden Buch wird diese unschöne Entwicklung sogar noch auf die Spitze getrieben, indem sich T'Pol und Reed frühzeitig auf eine Mission in eigener Sache begeben, um Trip zur Hilfe zu eilen, und aufgrund verschiedener persönlicher Vertrauenskrisen das Gefühl entsteht, dass Archers Crew drauf und dran ist, auseinanderzubrechen.

 

Bald darauf wird dann noch das Schwesterschiff Columbia spurlos verschwinden, kommandiert von Erika Hernandez. Das ist nicht irgendein Zufall, sondern ein bewusster Akt und leitet indirekt über zur Destiny-Trilogie, die storytechnisch jedoch nichts weiter mit dem Enterprise-Relaunch gemein hat. Das wie auch den Kriegsausbruch nimmt man irgendwie mit einem gleichgültigen Schulterzucken hin. Im nächsten Buch befinden wir uns dann bereits in den Wirren des Irdisch-Romulanischen Kriegs. Großes (Kopf)Kino geht anders.

 

 

Fazit

 

Trotz einer durch und durch unglaubwürdigen romulanischen Waffe ist Kobayashi Maru nicht einmal ein außerordentlich schlechtes Buch. Aber es riskiert nichts, verzichtet nahezu völlig auf kreative Einlagen oder besondere Wendungen, ebenso auf charakterliche Vertiefungen. Und das in einer derart kritischen Etappe des Konflikts mit den Romulanern. Wenn man sich vorstellt, dass Enterprise, wäre es fortgeführt worden, vielleicht an dieser Stelle seinen Serienhöhepunkt erlebt hätte, ist die Erzählung eine herbe Enttäuschung. Das Ableben des sagenumwobenen Frachters verkommt zur müden Geste. Wäre nicht der Name so plakativ verwendet worden, hätte man wohl gar nicht geahnt, um welchen Kahn es sich gehandelt hat.

 

Der wohl interessanteste Teil des ganzen Enterprise-Relaunch scheint bereits hinter uns zu liegen.

 

5/10 Punkten.

10-2008